Das WTF Festival, unendliche Weiten (naja, vielleicht nicht ganz, aber sonst verkack ich das Intro), wir schreiben das Jahr 2022. Dies ist das Abenteuer der WTF Crew, die mit ihrer 46 Mann starken Besatzung unterwegs ist, um wilde, laute Musik ins Kesseltal zu bringen und die Gemeinde zum Bangen, Pogen und Crowdsurfen animiert.
Computerlogbuch Sternzeit 16-07-2022, Captain Vogel. Nachtrag zum Vortag. Das Inbetriebnehmen der Zapfanlage sowie die ausgiebige Testung dieser Anlage wurde kurzfristig von mir genehmigt, da die Crew sich das nach der stressigen Aufbauwoche mehr als nur verdient hat. Trotz meiner Warnung, sich von den Grabenschlampen fern zu halten, wurde diese nachlässig ignoriert. Grabenschlampen, diese gutaussehenden und starken Wesen, deren Heimatplanet niemandem bekannt ist, haben nicht nur das Aussehen von Wikingern, sondern auch die Trinkkraft. Bis zu meinem Eintreffen hat das Schicksal, sowie mehrere Fässer Bier, Lockstedter und Pfeffi seinen Tribut gefordert. Nahezu die komplette Führungsriege inkl. der zahlreich anwesenden Crew befindet sich an bzw. über der Grenze ihrer alkoholischen Belastbarkeit. Ich hoffe die Nachwirkungen für den heutigen Tag halten sich in Grenzen. Zudem muss ich mir noch überlegen, wie ich das der Meisterin der Münze erkläre, aber das soll das Problem von Zukunfts-Dominik sein.
Ich konnte mich dem Debakel zwar weitgehend entziehen, habe mich aber entschlossen, nicht um 0600 aufzustehen, da ich bis 0200 die Meute in Schach hielt und den Rest, der sich mutig den Grabenschlampen stellte, zur Nachtruhe schickte.
Leider passierte mir hier, für den Captain völlig untypisch, ein Fehler. Der Befehl für die Abholung der Brezen wurde nicht erteilt (an wen denn auch, war ja niemand mehr aufnahmefähig). Gut, dass der Bühnenchef Robbi bereits auf den Beinen war und den Captain sanft aus seinen Träumen riss. Unter lautstarkem Gejammer von Fähnrich Martin, dass ich versprochen habe, wir können bis 0900 schlafen, stehe ich auf.
Nach diesem kleinen Fauxpas ergab eine erste Inspektion, dass alle, außer dem Security Chef, anwesend und arbeitsbereit waren. Nach einer kurzen Suche des Bühnenchefs und mir, haben wir den Lümmel auf dem Campingplatz im Zelt seiner Lebensgefährtin angeschlagen, aber fit vorgefunden. Auch hier merkt man, dass er der Spezies Grabenschlampen angehört. Apropos Grabenschlampen: wie gewohnt standen sie pünktlich und topfit vor der Bühne, als ob es den Freitagabend nicht gegeben hätte.
Nun galt es erstmals Nahrung aufzunehmen. Dies geschah nicht nur mit meiner rechten Hand Gegga, sondern auch mit dem Barchef Schmiddi sowie unserem Hauptsponsor Herr Keller inklusive dessen Bruder, die uns die Ehre erwiesen, gemeinsam ein bayrisches Frühstück bei herrlichem Sonnenschein zu genießen.
Danach galt es mit den Abteilungsleitern nochmals den Tagesablauf durchzugehen und diese ordentlich zu motivieren, bevor der große Ansturm beginnt.
Der Beginn der Veranstaltung um 1100 mit dem Einlass ging nur schleppend voran, woraufhin ich unsere Haus- und Hofband Fragmentation in Person von Oli und Andy mit dem Quad auf den Campingplatz schickte und die Meute herunter zu treiben um den Flötenkinder ein ordentliches Publikum zu ermöglichen. Das feierwütige Publikum kam dieser Aufforderung mehr als nur nach und ich konnte voller Stolz den Auftritt genießen. Danke hierfür an das beste Publikum der Welt.
Allerdings forderte auch die Sonne ihren Tribut und setzte zwei meiner Vorstände vorübergehend außer Gefecht. Durch das hervorragend geschulte Personal des BRK Diemantstein waren diese aber schnell wieder einsatzbereit an Deck.
Nach mehreren Problemchen, die wir lösen konnten (Headliner kam statt um 1200 erst um 1600, Probleme mit der Gästeliste, Rettung eines Hornissenbaus etc.), freute sich der Chef nun endlich seine Lieblingsband Fragmentation zu sehen, die gerade ihren Soundcheck beendeten. Doch nun schlug das Karma unbarmherzig zu. Als gerechte Strafe für mich (ich hätte sie im Vorfeld nicht so veräppeln sollen) kam gerade in diesem Moment das Gesundheitsamt zur Kontrolle vorbei. Aufgrund der eher behilflichen Art und Weise wie die beiden Vertreter des Landratsamts aufgetreten sind, war meine große Nervosität ungerechtfertigt. Hier konnte ich viele Tipps und Verbesserungen für nächstes Jahr aufnehmen.
Gerade noch zum letzten Song kam ich zurück aufs Infield und konnte mich von den lieblichen Klängen unserer Haus- und Hofband beschallen lassen. Jetzt noch schnell einen Happen Essen und weiter geht’s.
Auf meinen regelmäßigen Kontrollgängen zeigte sich langsam, warum es von Vorteil ist, nur Elitekämpfer in seiner Crew zu haben. Alles lief vorbildlich ab, die Zapfhähne standen nicht still und unser Timo, seines Zeichens Chef des Ausschanks, durfte noch Bier nachbestellen, da dies langsam zur Neige ging. Das Personal im Ausschank war sogar so im Zapfrausch, dass diese ihre Schichten freiwillig verlängert haben. Was für eine Mannschaft, hier kam der Anflug von Stolz auf.
Völlig unerwartet stolziert würdevoll ein T-Rex durchs Infield. Gerade für unsere kleinsten Besucher ein unerwartetes Highlight. OK, nicht nur für die kleinen Besucher…
Und auch Rick, Godfather of Springer, rennt an mir vorbei und holt zum gefühlt 1000ten Mal Getränke für den VIP Bereich, bringt Klopapier für die Dixis und das ausgegangene Händedesinfektionsmittel.
Eine Stunde hinter dem Zeitplan vergehen nun die letzten Klänge von Übermensch, die letzten Becher werden geleert, angefangene Getränkebons werden zurückgegeben, die Besucher ziehen sich auf den Campingplatz oder nach Hause zurück. Dank des Shuttle Service rund um die Mannen von Micha von Gerstmayr Reisen kommen auch die letzten Besucher gut und sicher nach Hause. Dank Busfahrer Philipp konnten auch das Mädel und die Jungs von Undertow und Mission in Black noch ein wenig länger im Backstage feiern. Nicht auszuschließen ist, dass auch die Grabenschlampen hier weitere Opfer gefunden haben, die sich im Trinken messen wollten.
Du möchtest auch Teil eines solchen Abenteuers werden? Du glaubst du bist gut genug, um in dieser Crew anzuheuern? Dann schick deine aussagekräftige Bewerbung an: info@wisdom-tooth-festival.de.
Du glaubst du bist nicht gut genug für die Crew? Dann schick deine nicht aussagekräftige Bewerbung an: info@wisdom-tooth-festival.de
Du weißt nicht was eine Bewerbung ist? Dann schick deinen Namen an: info@wisdom-tooth-festival.de
Du möchtest mir ewig huldigen und deswegen lebenslangen Frondienst anbieten? Schreib an: info@wisdom-tooth-festival.de
Du hast kein Internet (ok, jetzt wird’s schwierig): Dann RUF MICH AN, schicke Rauchzeichen, sprich jemand an, der ein Crew Shirt in der Öffentlichkeit trägt oder lass dir etwas anderes einfallen, du möchtest schließlich zu den Besten der Besten der Besten gehören.
FIN
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